Im ersten Teil dieser Spielhilfe haben Sie die Baronie Hochfelsen mit Land und Leuten kennen gelernt. Hauptgrund weshalb Sie dies getan haben war vermutlich, mehr über den Hintergrund vor dem die Yvonya- Reihe spielt, zu erfahren. Die Motivation, diese Spielhilfe zu erstellen war, Ihnen als Meister zu ermöglichen, mit diesen Hintergrundinformationen über die Hauptlinie der Yvonya- Reihe hinaus zu gehen und weitere Abenteuer mit der Falkenhexe zu spielen. Aus diesem Grund möchte ich dieses Dokument auch nutzen, weitere Informationen zu Yvonya zu geben und die mittlerweile fertige Abenteuerreihe als Kampagne zu betrachten. Aus diesem Grund sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um Meisterinformationen handelt, mehr noch als im ersten Teil der Spielhilfe würden die hier stehenden Informationen zu viele Hintergründe um die Falkenhexe und aus Spielersicht zukünftigen Handlungen verraten.
Bislang ist dem Meister nur das über Yvonya bekannt was in der Charakterbeschreibung der Hexe zu lesen war. Aber selbst ergänzt durch einige Informationen, die man durch die Abenteuer bekommt ist dies immer noch sehr wenig. Yvonya hat selbst im Angesicht des Todes keine Neigung verspürt, Ihre Lebensgeschichte zu erzählen, auch wenn die Helden dann eine gewisse Motivation für die Taten Yvonyas erkennen können. Hier also nun die wesentliche Geschichte Yvonyas.
Yvonya wurde von gewöhnlichen Eltern zur Welt gebracht, doch leider an einem Tag, an dem ansonsten in den zwölfgöttergefälligen Landen geboren sein möchte. Noch während der namenlosen Tage wurde das Kind ausgesetzt und glücklicherweise (?) von einer Hexe im Wald gefunden, die das Kind zunächst adoptierte, es dann jedoch bald selbst einer Amme in Hände gab. Als Yvonya 6 Jahre als war suchte die Hexe das Kind wieder auf und prüfte, ob es selbst zauberkräftig war und beschloss daraufhin, es der Amme wieder abzunehmen als die Kraft sich zeigte.
Yvonya lebte daraufhin in einem Hexenzirkel und, da sie eine mächtige Zauberin war, stieg sie bald zu Ansehen und auch ein wenig Macht auf. Schon zehn Jahre später - sie war zu einer Schönheit erblüht - galt sie als das Oberhaupt einer Untergruppierung in diesem Hexenzirkel. Dazu ist folgendes zu erklären: 30 Jahre zuvor war ein kleinerer Hexenzirkel, der in der Baronie Hochfelsen auf den Bergspitzen, aber auch im Hexenwald tätig war und dort gute Beziehungen zu Druiden pflegten, wegen Nachfolgeschwierigkeiten dazu gezwungen, sich einem anderen Zirkel anzuschließen. Mit den Jahren stellten sich doch immer wieder Differenzen zwischen den Gruppierungen heraus die immer öfter zu immer heftigeren Streitereien ausarteten. Yvonya stand nun irgendwann an der Spitze der kleineren Gruppe und wollte keine Autorität über sich dulden müssen, so dass sie darauf drängte, dass sich die Hexenzirkel wieder trennen sollten. Daraufhin kam es zu noch größerem Streit der sogar in Handgreiflichkeiten endete. So bekam Yvonya zwar ihren eigenen Hexenzirkel, aber zum Preis des Krieges mit einem anderen. Da sie, vom Machthunger ergriffen, nur mit der Unterwerfung der anderen Gruppe zufrieden war, schürte sie die Auseinandersetzungen, bis gegenseitiges Morden an der Tagesordnung war. Yvonyas's Gruppe als der kleineren wurde dies aber bald zum Verhängnis, so dass sich nach mehreren Jahren der blutig-magischen Auseinandersetzung nur noch wenige Hexen übrig waren, die Yvonya nun den Rücken kehrten und Frieden mit den ehemaligen Schwestern suchten. Diese wollten, um Yvonya zu brechen, Ihr die Fruchtbarkeit nehmen, was durch ein größeres Ritual, durch welches der Fluch die Macht vieler Hexen in sich aufnahm, auch permanent gelang.
Yvonya war durch diese Niederlage tatsächlich zunächst gebrochen und versteckte sich lange im Hexenwald, wo eine alte Kate des kleinen Hexenzirkels Ihre letzte Rückzugsmöglichkeit war, auch von Ihren Schwestern wurde sie mit der Zeit vergessen. Im alter von 26 Jahren, 4 Jahre nach dem der Fluch über sie verhängt worden war, hatte sie sich jedoch deutlich weiter entwickelt und sich vor allem mit Hilfe des Wissens des letzten Druiden im Hexenwald, Manran Uran, als Verwandlungskünstlerin (sowohl bezogen auf sich selbst als auch andere Opfer) hervorgetan. Nun traf es sich in der Umgebung der Baronie nicht ganz zufällig, dass sie sich als Vertrauten einen Falken erwählte. Ihre Fähigkeit sich selbst in diese Vogelgestalt zu verwandeln war sehr ausgeprägt, doch das reichte Ihr nicht. Mit Hilfe einer alten Formel, mit dem es den Druiden gelungen war, eine der Veredlung ähnlichen Prozess auf zwei alte, schwache, Bäume anzuwenden, entwickelte Yvonya eine Vereinigungsformel, mit der man zwei Lebewesen miteinander verschmelzen konnte. Sie verleibte sich Fähigkeiten und auch Gestalt Ihres Vertrauten ein und wurde durch diese Methamorphose zu einem Mischwesen aus Hexe und Falke, was ihr nicht nur den Namen "Falkenhexe" einbrachte, sondern auch die Möglichkeit beliebig zwischen menschlicher und Chimärengestalt zu wechseln.
Immer noch nach Rache lechzend fand sie in ihrer neuen Gestalt eine wirksame Waffe, die sie nur in ausreichender Zahl benötigte um die anderen Hexen, ihre ehemaligen Schwestern auszulöschen. Sie begann damit, Mädchen und junge Frauen zu entführen und mit ebenso geraubten Falken zu verbinden. Daraus entstand eine besondere Form der Harpyien. Mit Hilfe von Beherrschungszaubern unterwarf die Falkenhexe Ihre Chimären ihrem Willen und jagte mit Ihnen die Hexen zu Tode. Als niemand mehr von diesen lebte stellte sie jedoch fest, dass der Fluch immer noch an ihr haftete, so mächtig war er einst gesprochen worden. Der Verzweiflung nahe hörte Yvonya daher nicht auf, Mädchen und Falken zu rauben und schuf ein Artefakt um die Beherrschung permanent aufrecht erhalten zu können. Die Harpyien - ihre Harpyien - wurden für sie zu einer Art Ersatz für Kinder und gleichzeitig Basis Ihrer Macht - ohne dass sich diese gegen einen Konkreten Gegner gerichtet hätte.
Yvonyas Amme lebte nicht weit von den wahren Eltern entfernt und so hatten diese eine Möglichkeit, die Entwicklung Ihrer Tochter zu beobachten. Die zweite Tochter, Yvetteya wurde selbst zu einer Hexe und kannte daher die Geschichte Ihrer Schwester und wollte sie auf den rechten Weg zurückführen. Es sollte allerdings mehrere Jahre dauern, bis sie die Falkenhexe aufspüren konnte - nur um dann naiv in die Falle ihrer Schwester zu gehen.
Die steigenden Entführungen von Mädchen und Falken, die letztendlich Manran Uran in Verdacht bringen, bringt die Helden ins Geschehen, die schon Bald die Natur Yvonyas erkennen und damit zu den fehlenden Gegnern werden. Yvonya beginnt, Heimlich und in Verkleidung immer mehr Mädchen und Falken zu entführen, was sie immer wieder mit den Helden in Konflikt bringt. Schließlich gelingt es ihr sogar eine der Heldinnen in eine Harpyie zu verwandeln während die Helden mehr über die Hintergründe und das Netz der Macht Yvonyas lernen.
Als sie genug wissen, schaffen sie es unter Zuhilfenahme von Manran Uran, die eigene Freundin zu befreien, Beherrschung und Verwandlung zu beenden. Mit diesem Wissen gelingt es Ihnen schließlich, Yvonya selbst nieder zu werfen und alle Harypien aus ihrem Bann, wenn auch nicht aus ihrer Gestalt, zu erlösen.
Die geschlagene Yvonya sinnt fortan auf Rache, doch ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ohne Ihre Untertanen den Helden endgültig unterliegen muss.
Yvonya als Gegenerin zu haben ist, wie zu lesen war, eine Sache, die niemand gerne freiwillig auf sich nimmt. Immerhin kann Yvonya für sich in Anspruch nehmen, zwei Hexenzirkel ausgerottet zu haben und zahlreiche junge Mädchen in Monster verwandelt zu haben, die sie ihrem Willen unterworfen und zu eigenen Zwecken, ohne Rücksicht auf Verluste, missbraucht hat.
Yvonya ist sich aber auch so etwas wie psychologischer Kriegsführung bewusst. Ihre Verteidigungsstrategie, die insbesondere gegen Eindringlinge in den Hexenwald angewandt wird, ist daher, Furcht zu verbreiten und den Leuten klar zu machen, dass der Hexenwald Ihr Territorium ist, wo man nicht bestehen kann, wenn sie es nicht zulässt. Während sie selbst gerne und oft in verschiedenster Gestalt und ohne sich zu erkennen zu geben auftritt und nur als zweite Waffe ihre Harpyien einsetzt, wird sie gerne Beeinflussungen des Geistes gebrauchen um auch den Wald - ihren Wald - selbst als Gegner darzustellen.
Die Helden sollen also zumindest bei jedem indirekten Kontakt mit der Falkenhexe, insbesondere bei Wanderungen in der Baronie und hier im besonderen im Hexenwald und auf der Düsterspitze die Atmosphäre eines "Hawk Witch Project" erfahren. Dies heißt nun nicht, daß Yvonya Steinhaufen auslegt oder entfernt menschenähnliche Figuren in die Bäume hängt, aber es bedeutet, dass die Helden durch Geräusche bis hin zu Träumen, gerade in der Nacht von Yvonya heimgesucht werden um die oben beschriebenen Effekte zu erzeugen und die Helden zumindest in die Irre zu leiten. Dass die Helden nicht schon bald einen Ihrer Kameraden vermissen der entweder in Teilen an die Helden zurückgeliefert wird oder die bald Flügel hat, liegt daran, dass es hier eben um Helden geht und nicht um drei Jugendliche, die nur einen Dokumentarfilm drehen wollen.
Wer im Bestiarium nachgelesen hat was es mit Harpyien im allgemeinen auf sich hat, der wird wissen, dass die aventurische Harypie eine Chimäre aus Frau und Vogel ist, die im Geist verwirrt ist, deren Schrei die Wirkung eines HORRIPHOBUS haben kann und die sogar Fortpflanzungsfähig sind, in dem sie Eier ablegt. Zurück gehen diese Chimären auf die Elfe Pardona, die ansonsten wohl nur mit Borbarad verglichen werden kann.
Yvonya's Harpyien unterscheiden sich von den "normalen" Harpyien dadurch, dass sie einerseits keinen Verwirrten Geist haben sondern klaren Verstandes sind und sogar sprechen können, solange sie nicht Yvonya's Bann unterstehen. Es scheint, dass Yvonya einen größeren Teil der menschlichen Erbmasse in die Chimäre übernommen hat, keine dieser Harpyien hat elfische Züge, wie es sonst recht häufig vorkommt. Der nicht-menschliche Teil ist in Ihrem Fall grundsätzlich ein Falke, wobei auch hier ausnahmslos weibliche genutzt werden. Ein wichtiger Unterschied liegt auch darin, dass die Yvonya-Harpyien Säugetiere sind (tragen ihre Brust also nicht nur zur Schau) und fruchtbar sind, allerdings dazu auch einen "normalen" geschlechtlichen Kontakt zu einer männlichen Yvonya- Harpyie brauchen, die es aber nicht gibt. Dazu mehr im Abenteuer "Yvonya's Kinder"
Nachdem ich zunächst nicht vorhatte, aus dem Kampf gegen die Falkenhexe eine feste Kampagne zu machen sondern nur eine lockere Abenteuerreihe wurde mir auf Grund der Reaktionen der Spieler und Meister schnell klar, dass diese lieber genaue Vorgaben bekamen, wie und wann Yvonya zu besiegen war. Ich unterlag schließlich der Versuchung davon gebrauch zu machen Geschehnisse einzufügen, die in einer bestimmten Reihenfolge gespielt werden müssen. Schließlich wurde daraus eine Kette von Handlungen, die nun die Hauptlinie der Kampagne darstellt. Wie diese zu ergänzen ist (das ist schließlich Ziel dieser Spielhilfe) will ich weiter unten erklären. Hier aber nun eine Übersicht über die Teile der Hauptlinie mit extra Erklärung zu der Bedeutung der einzelnen Abenteuer.
Teil I - Die Falkenhexe
Die Helden kommen auf einer Wanderschaft in das Dorf Rimlick und erleben dort eine Haß-Attacke auf einen alten Druiden. Diese ist Manran Uran, der sich, weil er einst von seiner bösen Schülerin Yvonya besiegt wurde, in den Schutz des Dorfes zurück gezogen hat, um dort seinen Lebensabend zu fristen. Er wird beschuldigt, Kinder zu entführen und Schuld am Tod eines Mannes zu haben. Die Helden können die Unschuld beweisen, so daß Sie Gelegenheit haben, die wahre Ursache zu bekämpfen, die Manran Uran nur zu gut kennt: Yvonya, auch bekannt als die Falkenhexe, eine Chimärologin entführt Kinder und edle Raubvögel um sie zu einer eigenen Art von Harpyien zu kreuzen, die ihre unheimliche Streitmacht darstellen, mit denen Sie Herrschaft über ein großes Gebiet anstrebt. Obwohl Yvonya die Helden bei dem Versuch Sie ausfindig zu machen, sabotieren kann, besiegen die Helden Yvonya und können Sie vertreiben.
Teil II - Rache der Harpyien
Yvonya, die neben den chimärologischen Fähigkeiten auch eine Verwandlungskünstlerin ist (wie die Helden schon festestellen mussten) verschafft sich die Gunst eine verwitweten Barons und lebt als dessen Frau auf seiner Burg. Im Schutze der Mauern eines unterirdischen Labors züchtet Sie weiter Harpyien. Ihr Fehler war vielleicht, daß Sie Falken und Personal von der Burg entführte, was die durch einen unglücksfall zufällig erscheinenden Helden auf den Plan bringt und so die wahre Gestalt Yvonyas enthüllen können und sie wiederum zur Flucht zwingen.
Teil III - Schwester der Harpyie
Yvetteya, ebenfalls eine Hexe ist die Schwester der Falkenhexe und hat beschlossen, sich Yvonyas anzunehmen um sie auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Die naive Jung-Hexe hat sich da allerdings stark verrechnet und läuft nur in eine Falle Yvonya's die nichtmal davor zurück schreckt, ihre eigene Schwester in eine Harpyie zu verwandeln. Die Helden eilen Yvetteya zu Hilfe und retten Sie, geraten dabei aber selbst in eine Falle aus der Sie sich nur schwer befreien können. Schließlich schlagen sie Yvonya erneut in die Flucht und erbeuten dabei ein Buch, in dem sie selbst wissenschaftliche Texte zu ihrer Zauberkunst, insbesondere dem MUTABILI verfasst hat.
Teil IV - Der gebrochene Flügel
Die Helden entdecken eine verletzte Harpyie und können sich der armen Kreatur annehmen. Dabei entdecken Sie, dass Yvonya's Harpyien im Gegensatz zu denen Pardona's recht klaren verstandes sind, keine Fortpflanzungsfähigkeit haben aber von einem anderen Willen gelenkt werden. Dieser fremde Wille nimmt schließlich wieder oberhand, so daß die Harpyie, mit der die Helden schon Freundschaft geschlossen hatten, wieder zu Yvonya zurückkehrt.
Teil V - Romanze im Federkleid - oder - Die Altersvorsorge
Als die Helden dafür sorgen, daß einem alten Mann sein Schatz (Pensionsrücklage) wiedergegeben wird, gelingt es Yvonya, eine der Heldinnen zu betören und sie dazu zu bringen, ihre Freunde zu verlassen, nur um in eine Harpyie verwandelt zu werden. Die Helden merken dies einfach zu spät.
Teil VI - Der Drache von der Düsterspitze
Yvonya hat sich auf einen Berg zurückgezogen, wo sie die Legende eines alten Drachen schürt. Mit Hilfe der Harpyien schüttet Sie Hylailer Feuer auf ein Dorf und zwingt die Bewohner so ihr "Jungfrauen" zu opfern, die sie selbst in Harpyien verwandelt. Die Helden kommen Yvonya auf die Schliche und vertreiben Sie, retten somit das Dorf und zwei der "Jungfrauen".
Teil VII - Im Bann der Harpyie - oder - Das letzte Experiment
Manran Uran schickt nach den Helden, denn er weiß, daß er bald sterben muß. Er verfügt aber nun (das war es, was er in seinen letzten Tagen gemacht hat) über Informationen darüber, wie Yvonya's Beherrschungen funktionieren. Mit Hilfe der Informationen der Helden ist es ihm möglich, Gegenmittel und Zaubertrank gegen Yvonya's Macht zu entwerfen. Die Helden werden beauftragt, aus dem Dorf der Harpyien ihre Freundin als "Versuchskaninchen" zu entführen. Dies gelingt (unter anderem auch, weil sich die einst verletzte Harpyien für einen Moment erinnert und sie Verfolger aufhält, wofür sie allerdings getötet wird) und die Heldin wird von Manran in einem aufwendigen Ritual gebrochen, verliert allerdings noch nicht ihre Vogelgestalt. Die Helden bekommen alle Unterlagen von Manran als Erbe und erfüllen ihm seinen letzten Wunsch, als Baum zu sterben.
Teil VIII - Manrans Erbe
Manrans Testament enthält zwei wesentliche Punkte: 1. wie man eine Rückverwandlung vornimmt um speziell eine Yvonya-Harpyie (über dessen Hintergründe er ebenso informiert) wieder aufzutauen. Dazu ist allerdings neben "gewöhnlichen Zutaten" eine spezielle Lichtquelle notwendig. Dazu muss eine Laterne ("Simiaterne") gefunden werden, die dann auch nur einmal benutzt werden kann. Letztendlich gelingt jedoch die Rückverwandlung und die Heldin ist wieder echt in Ordnung.
Teil IX - Der große Baum (Manrans Erbe II)
Der zweite Teil aus Manrans Testament beschäftigt sich mit der endgültigen Brechung Yvonyas Beherrschung. Wenn die Helden sich recht erinnern, werden Sie feststellen, daß Yvonya eine Krone getragen hat, welche Zentrum der Beherrschung ist. Manran hinterläßt ein Rezept für Desctructibo-Essenz, eine Flüssigkeit, in der jedes beherrschende Artefakt vernichtet wird. Dies müssen die Helden anwenden, wozu ein Eindringen tief in Yvonyas Reich notwendig ist, bis es zum Showdown kommt, in der das Artefakt vernicht wird. Die Harpyien werden befreit - Yvonya flieht.
Yvonya ist mit dem letzten Teil der Hauptlinie zwar endgültig besiegt worden, dennoch konnte Ihr erneut nicht die Freiheit genommen werden, so dass Sie weiter als einzelaktive Erzfeindin der Helden Anschläge auf deren Leben und Fallen stellen kann, bis sie eines Tages dennoch gestellt werden kann.
Einer jeden Frau Recht
Yvonya will Rache nehmen an den Helden. Sie lockt Sie mit der Aussicht auf einen großen Schatz in eine Höhle, nur um dort zu verschwinden. Dabei geraten die Helden in Wirklichkeit in eine tiefe Falle, in der sich Yvonya zu erkennen gibt und alle Helden zu Tode quälen will. Nur mit entsprechendem Bemühen können die Helden schließlich Yvonya selbst besiegen. Da sie aus ihrer eigenen Falle nicht entkommen kann wird der Kampf, bei dem die Helden zwar in der Überzahl aber stark im Nachteil sind, ein wahrer Showdown. Schließlich stirbt Yvonya in den Händen der Helden, während Sie die Tragik ihres Lebens preisgibt, dass Sie selbst auf Grund eines Fluchs einer Mitschwester unfruchtbar ist und die Harpyien geschaffen hat um selbst Kinder zu haben.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, was aus den Harpyien wird, die Yvonya geschaffen hat. Dies beantwortet das letzte Abenteuer, welches ich zu Yvonya beisteuere.
Yvonya's Kinder
Die vielen Harpyien, die die Schlacht überlebt haben und am großen Baum wohnen werden älter und drohen auszusterben, wenn es ihnen nicht gelingt sich fortzupflanzen. Dabei sind sie gar nicht unfruchtbar, können aber nicht, wie Pardon'as Harpyien einfach Eier legen. Sie sind Säugetiere und bräuchten eine männliche Harpyie, nach der die Helden sich auf den Weg machen. Sie werden zwar keine finden, aber einen gelähmten Mann, der Vögel liebt und sich wünscht zu fliegen. Dieser ist bereit, sich mittels MUTABILI in eine Harpyie verwandeln zu lassen.
Wie im letzten Abschnitt erwähnt ist die Hauptlinie nicht das einzige und letzte, was es zu Yvonya zu sagen gibt. Um die Ursprüngliche Idee der lockeren Abenteuerreihe um ein und denselben komplexen Erzfeind nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, möchte ich hier einige Tipps an die geben, die nun über die Hauptlinie hinausgehen wollen.
Abenteuer vor der Hauptlinie
Noch bevor die Helden Yvonya als die Falkenhexe kennen lernen ist es denkbar, dass sie einmal mit Ihr (nicht zwangsläufig als Gegner) zu tun haben. Dort können sie mit verschiedenen Aspekten der Fähigkeiten der Hexe konfrontiert werden. Möglicherweise eignen sich mehrere kleine Geschichten um einzelne Aspekte vorzustellen, die dann durch das Startabenteuer "Die Falkenhexe" zu der Erkenntnis gelangen, dass man es hier mit einem einzelnen, komplexen und gefährlichen Gegner zu tun hat.
Ergänzende Abenteuer während der Frühzeit der Hauptlinie
Während der ersten Abenteuer, bis einschließlich "Der Drache von der Düsterspitze" müssen die Helden sich immerfort gegen Yvonya's Angriffe erwehren. Ob nun bevor oder nachdem Sie eine Freundin an die Falkenhexe verloren haben, es gibt noch viele weitere (und teilweise auch in der Spielhilfe erwähnte) Möglichkeiten auf ähnliche Art und Weise Yvonya als trickreiche Räuberin von Mädchen und Falken in Szene zu setzen.
Ergänzende Abenteuer während der späteren Hauptlinie
Irgendwann ist in der Hauptlinie (mit Teil VII) der Punkt erreicht, an dem die Helden mit Manran Urans Hilfe in die Offensive gehen. Da es Yvonya bis dahin gelungen ist, das Dorf der Harpyien im Hexenwald zu bevölkern ist sie selbst weniger an riskanten Unternehmungen interessiert, stellt aber dennoch immer eine Bedrohung dar. Sollten sie vorhaben, auch diese Phase der Hauptlinie mit zusätzlichen Begegnungen mit der Falkenhexe zu würzen, dann werden dies eher größer angelegte, öffentliche Überfalle sein, mit Entführungen am helllichten Tag durch eine Übermacht an Harpyien. Wollen die Helden diese Bekämpfen, dann werden dies wohl eher offene schlachtähnliche Kämpfe sein.
Abenteuer nach Yvonya's Niederlage
Nachdem Yvonya die Schlacht am großen Baum verloren hat und sie nicht länger das Dorf der Harpyien kontrolliert sinnt sie nur noch nach Rache an den Helden. Bis es zu dem von mir geschriebenen Abenteuer "Einer jeden Frau Recht" kommt können zahlreiche Begegnungen mit Yvonya eingefügt werden, die nicht anderes als einen möglichst grausamen Tod einzelner oder aller Helden zur Folge haben sollen. Hier geht es in erster Linie darum, den Helden den Eindruck zu geben, dass ihnen jemand nach dem Leben trachtet ohne dass so offensichtlich ist, wer dies eigentlich nun ist. Falsche Fährten ist eine List, die Yvonya, nicht nur auf Grund Ihrer ausgiebigen Verwandlungsfähigkeiten häufig einsetzt.
Yvetteya
Yvonya's Schwester die jung und naiv versucht, Ihre fehlgeleitete Schwester wieder zu einer "guten Hexe" zu machen ist nur kurzzeitig Opfer der Falkenhexe und entschwindet dann - geschlagen und ernüchtert. Dies muss jedoch nicht so sein. Yvetteya hat das Potential verschiedenste Rollen einzunehmen. Als Hilfe an der Seite der Helden, als "Ersatz" für die in die Harpyie verwandelte Freundin, sollte sich unter den Helden nichts passendes finden. Möglicherweise ist der Familiensinn (oder der Bann Yvonya's) doch stärker, so dass sie sich hinterher auf die Seite Ihrer Schwester stellt und so ein weiterer Gegner der Helden ist, den es zu besiegen gilt. Ich werde keine weitere Verwendung von Yvetteya vornehmen, es ist Ihnen also freigestellt ob und wenn ja auf welcher Seite und mit welchen Möglichkeiten Yvetteya eingesetzt wird und ob sie hinterher ein tragisches Ende nimmt oder glücklich weiter leben kann.
Ich kann nur hoffen, dass es mir mit dieser Spielhilfe gelungen ist, alles wissenswerte über Yvonya und die Orte des Geschehens um die Falkenhexe ausführlich genug dargestellt zu haben, dass es Ihnen leicht möglich ist, die Yvonya-Reihe als erweiterungsfähige Kampagne zu spielen und die eine oder andere zusätzliche Begegnung einzubauen. Wie immer gilt jedoch, dass es nicht möglich ist jedes Detail zu füllen, welches in einer Spielwelt zwangsläufig existieren muss. Sehen sie diese Lücken jedoch auch als Freiheit, an dieser Stelle eigene Vorstellungen umzusetzen. Auch wenn die Idee zu Yvonya und der Baronie Hochfelsen aus meinem Aventurien stammt: wenn Sie es übernehmen dann ist es Ihr Aventurien in dem Sie (und ihre Helden) bestimmen, was wirklich aus Yvonya wird und ob die wirtschaftliche Situation in der Baronie wirklich so trostlos ist oder ob sie nach der Kampagne nur noch eine rauchende Trümmerlandschaft ist. Dennoch wünsche ich Ihnen viel Spaß bei ihrem persönlichen "Hawk Witch Project" ;-)
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